Psychiatrie

Depressionen und affektive Störungen: Ergotherapie als Wegweiser zurück in den Alltag

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Inhalt

Das Älterwerden ist oft eine Zeit großer Veränderungen und Herausforderungen: der Verlust des Partners, der Auszug der Kinder, gesundheitliche Einschnitte oder der Abschied vom gewohnten Zuhause. Diese tiefgreifenden Ereignisse können zu Gefühlen von Einsamkeit, Depression oder starker Angst führen. Wenn die psychische Belastung die Handlungsfähigkeit im Alltag beeinträchtigt, ist professionelle Unterstützung notwendig.

Die Psychisch-funktionelle Ergotherapie in der Geriatrie fokussiert sich auf die Stärkung des emotionalen Gleichgewichts und die Neugestaltung des Alltags. Wir helfen Ihnen, die Veränderungen anzunehmen, Bewältigungsstrategien zu entwickeln und das Gefühl der Selbstwirksamkeit zurückzugewinnen.

Umgang mit Verlust und emotionaler Belastung

Die Verarbeitung von Verlusten ist eine zentrale Aufgabe im Alter. Ziel ist es, die psychische Stabilität so zu festigen, dass das Leben aktiv und erfüllt weitergeführt werden kann:

  • Verhaltensmodifikation: Unterstützung bei der Verarbeitung von Krankheit, Trauer und Veränderungen.

  • Entspannungstechniken: Einsatz von Atemübungen oder Meditation zur akuten Stressreduktion und zur Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens.

  • Selbstwahrnehmung: Förderung der Fähigkeit, eigene Bedürfnisse und Emotionen zu erkennen und aktiv darauf zu reagieren.

Entwicklung neuer, erfüllender Routinen

Nach großen Lebensveränderungen bricht oft die gewohnte Tagesstruktur weg. Die Ergotherapie hilft dabei, diese Lücke mit neuen, positiven und gesundheitsfördernden Aktivitäten zu füllen:

  • Aktivitätenanalyse: Identifizierung von Hobbys und Betätigungen, die Freude bereiten und ein Gefühl von Wertigkeit vermitteln.

  • Strukturierte Alltagsplanung: Erarbeitung eines übersichtlichen Tages- und Wochenplans, um Orientierung und Sicherheit zu geben und Prokrastination entgegenzuwirken.

  • Feinmotorik und Kognition durch Handwerk: Nutzung von kreativen Aktivitäten (Malen, Handwerken) zur Förderung der Feinmotorik, die gleichzeitig als Ventil für den Selbstausdruck dienen.

Förderung von Kommunikation und sozialer Teilhabe

Sozialer Rückzug verstärkt depressive Tendenzen. Die Wiederherstellung der sozialen Interaktion ist daher ein wichtiger therapeutischer Schritt:

  • Kommunikationstraining: Übungen zur Verbesserung des Kontaktverhaltens und der Fähigkeit, über Gefühle und Bedürfnisse zu sprechen.

  • Förderung der Teilhabe: Unterstützung bei der Wiederaufnahme von Gruppenaktivitäten, Besuchen oder ehrenamtlicher Tätigkeit.

  • Angehörigenberatung: Einbeziehung des Umfeldes, um Verständnis für die psychischen Belastungen zu schaffen und die Kommunikation in der Familie zu verbessern.

Die psychisch-funktionelle Ergotherapie unterstützt Sie darin, die Herausforderungen des Älterwerdens aktiv zu bewältigen. Finden Sie mit unserer Hilfe zurück zu innerer Ruhe, neuer Motivation und einem selbstbestimmten Alltag.

Beitragsbild: depositphotos.com © Madhourses

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