Pädiatrie

Wenn das Lernen schwerfällt: Wie Ergotherapie bei Motorik, Wahrnehmung und Entwicklungsverzögerungen hilft

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Jedes Kind entwickelt sich in seinem eigenen Tempo. Doch wenn Ihr Kind im Vergleich zu Gleichaltrigen deutlich größere Mühe beim Spielen, beim Erlernen motorischer Fähigkeiten oder beim Start in die Schule hat, kann dies ein Zeichen für Entwicklungsstörungen und -verzögerungen sein. Diese Schwierigkeiten können sich auf vielfältige Weise zeigen, sei es in der Bewegung, in der Wahrnehmung oder direkt bei schulischen Fertigkeiten.

Die Pädiatrische Ergotherapie setzt hier an der Basis an. Bevor ein Kind erfolgreich schreiben oder rechnen kann, muss die Grundlage stimmen: eine funktionierende Motorik und eine zuverlässige Wahrnehmungsverarbeitung.

Die drei Säulen der Entwicklung: Motorik, Wahrnehmung und Kognition

1. Motorische Probleme: Vom Spielplatz bis zum Stift

Viele Lernprozesse sind eng mit der Bewegung verknüpft. Wir unterscheiden:

  • Grob- und Feinmotorik: Hat Ihr Kind Schwierigkeiten beim Fangen, Klettern (Grob) oder beim Ausschneiden, Schleife binden und Malen (Fein)? Diese Defizite wirken sich direkt auf die Körperhaltung und die Bewegungskoordination aus.

  • Graphomotorik: Probleme bei der Stifthaltung, zu starkes Aufdrücken oder eine unleserliche Schrift können schnell zu Frustration in der Schule führen. Ergotherapie trainiert die notwendigen Handmuskeln und die Koordination von Auge und Hand.

2. Wahrnehmungsstörungen: Was das Kind nicht richtig „sieht“ oder „spürt“

Wahrnehmungsstörungen betreffen die Verarbeitung von Sinneseindrücken. Wenn das Gehirn Informationen von den Augen (visuell), Ohren (auditiv) oder der Haut (taktil) nicht korrekt interpretiert, kann das Lernen nicht optimal stattfinden.

  • Ein Kind, das Buchstaben beim Lesen vertauscht, könnte eine visuelle Wahrnehmungsschwäche haben.

  • Ein Kind, das schnell abgelenkt ist, kämpft möglicherweise damit, relevante von irrelevanten Geräuschen zu trennen.

Wir nutzen die Sensorische Integration, um diese Verarbeitungsprozesse spielerisch zu schulen und damit eine bessere Konzentration und eine stabilere Basis für das schulische Lernen zu schaffen.

3. Lernstörungen: Umschriebene Entwicklungsstörungen der Fertigkeiten

Wenn die Grundlagen – Motorik und Wahrnehmung – unstabil sind, kann dies zu Lernstörungen führen. Dazu zählen umschriebene Entwicklungsstörungen der schulischen Fertigkeiten wie beim Lesen, Schreiben oder Rechnen.

In der Ergotherapie geht es darum, die Lernvoraussetzungen zu schaffen. Wir arbeiten nicht nur am Inhalt des Lernens, sondern daran, wie Ihr Kind lernt. Indem wir die motorischen und kognitiven Fähigkeiten stärken, die für das Verarbeiten von Symbolen, das Einhalten von Linien oder das sequentielle Denken notwendig sind, verbessern wir die gesamte kognitive Entwicklung und die Fähigkeit zur Problemlösung.

Ein klarer Weg aus der Sackgasse

Die pädiatrische Ergotherapie ist darauf spezialisiert, die individuellen Ursachen der Entwicklungsverzögerung zu erkennen. Durch eine frühzeitige und gezielte Förderung können wir Ihrem Kind helfen, die Lücke zu Gleichaltrigen zu schließen. Unser Ziel ist es, die Freude am Spielen und am Lernen zurückzubringen und Ihrem Kind die notwendigen Alltagskompetenzen für eine erfolgreiche Teilhabe zu vermitteln.

Wenn Sie bemerken, dass alltägliche Aufgaben oder schulische Herausforderungen Ihr Kind überfordern, ist die Ergotherapie der richtige Schritt.

Beitragsbild: depositphotos.com © andreaobzerova

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